(GMH/BDC) Jede achte bis zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Weltweit sind das rund 1 Million Neuerkrankungen pro Jahr, in Deutschland rund 57.000. Im asiatischen Raum liegen die Zahlen deutlich niedriger. Chinesinnen beispielsweise leiden bis zu fünfmal seltener an der Tumorerkrankung. Warum das so ist, darüber rätseln Wissenschaftler seit langem.
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Eine Erklärung lieferte kürzlich eine Studie von Dr. Min Zhang von der University of Western Australia. Sie kam zu dem Schluss, dass der Verzehr von Pilzen zu einem erheblichen Teil für die geringere Zahl der Erkrankungen verantwortlich ist. Die Australier sprechen sogar davon, dass schon 10 g Pilze (weniger als ein Champignon pro Tag) signifikant vor Brustkrebs schützen können.
Die Studie, die 2009 im International Journal of Cancer veröffentlicht wurde, untersucht und befragte mehr als 2000 chinesische Frauen – die eine Hälfte Krebspatientinnen, die andere Hälfte gesund. Ziel der Studie war es, die Rolle der traditionellen chinesischen Ernährung, für die Pilze eine große Bedeutung haben, und ihre Auswirkungen auf die Brustkrebsrate zu untersuchen. Der überraschende Schluss: Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, lag bei Frauen, die größere Mengen an frischen Pilzen verzehrten, um zwei Drittel niedriger als bei Frauen, die keine oder kaum Pilze aßen. Wer außerdem auch noch grünen Tee getrunken hatte, durfte sich eines noch weiter sinkenden Risikos erfreuen.
Diese Ergebnisse korrelieren mit zahlreichen früheren Untersuchungen zumeist aus dem asiatischen Raum, die die große Stärke von Pilzen bei der Tumorprophylaxe und bei der Unterstützung der Tumorbehandlung nachweisen. Weitgehend unklar ist zwar, wie die Pilze wirken. Fest steht lediglich, dass die in den frischen Pilzen enthaltenen Glycoprotinen eine wichtige Rolle spielen. Glykoproteine sind hochmolekulare und komplexe Moleküle aus ß-Glukanen Polysaccharide und Proteinen. Sie regen das Immunsystem an und stärken so die Abwehrkräfte des Körpers. Der auch bei uns zunehmend beliebter werdende Shiitake enthält beispielsweise das immunstärkende Polysaccharid Lentinan. Das macht ihn in China und Japan zur hoch geschätzten „medizinischen Speise“. Vielleicht sollten wir den Asiaten häufiger mal nacheifern!
Viele weitere interessante Anregungen und Informationen zu Champignons und anderer in Deutschland angebauter Speisepilze finden Sie auf der Website www.gesunde-pilze.de.