(GMH/DGG) Die durch eine Schautafel ausgezeichnete Geum-Kollektion der Gärtnerei Green Globe umfasst mittlerweile 160 Arten und Sorten in den Farben Weiß, Gelb, Orange, Rosa und Rot. Durch gute Kontakte zu bekannten Staudenzüchtern, wie Sue Martin aus Großbritannien und Brent Horvarth aus den USA wird der Bestand ständig durch neue Züchtungen ergänzt. Diese Pflanzenschätze sind im Netzwerk Pflanzensammlungen registriert: Der Zusammenschluss von Liebhabern und Experten kümmert sich um den Erhalt des reichen kulturellen Erbes an Zierpflanzen in Deutschland –immer auf der Suche nach neuen Mitstreiter.
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Pflanzensammler bewahren in ihren Gärten ein Kulturerbe
Pflanzensammler leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt: In Sammlergärten (Arboreten), Privatgärten, Schlossparks oder öffentlichen Anlagen pflegen und vermehren sie meist seltene Blumen oder Gehölze. Sie bündeln zudem umfassendes Wissen über ihre Sammelobjekte. Allerdings liegen solche Schätze in Deutschland noch oft im Verborgenen. Kann sich ein Liebhaber nicht mehr darum kümmern, gehen seine einmalige Natur-Galerie und sein Wissen darüber häufig verloren. Das Netzwerk Pflanzensammlung hat sich zur Aufgabe gemacht, dies künftig zu verhindern.
Briten sind Vorbild
Vorbild dafür ist Großbritannien, wo seit 1978 die Organisation „Plant Heritage“ Pflanzensammlungen dokumentiert. Es wird vermutlich noch eine Weile dauern, bis die stolze Zahl von 620 attraktiven Gärten und Parks auch in Deutschland erreicht werden kann. Doch bereits nach drei Jahren hat das deutsche Netzwerk beachtlichen Erfolg: 225 Pflanzensammler haben sich registriert, 100 Sammlungen wurden in die Datenbank eingetragen und 54 unterstützende Partner gewonnen. Die Vielfalt ist enorm – seien es Stauden wie Aurikeln, Lilien, Hauswurz oder Funkien, oft mit Hunderten oder Tausenden von Sorten, oder Bäume und Sträucher wie Weigelien, Forsythien, Buchen und Ahorne in großer Artenvielzahl.
Schautafeln unterstreichen die Bedeutung
Mitmachen kann jeder. Es wird lediglich erwartet, dass Sammler dem Netzwerk ihr Wissen zur Verfügung stellen. Dafür werden die Sorten und Arten mit Herkunft in eine Tabelle eingetragen. Diese Informationen speist das Netzwerk in eine Datenbank ein und aktualisiert sie jährlich. Wer seinen Garten oder Park zudem der Öffentlichkeit zugänglich macht, bekommt eine attraktive Schautafel für die Gartenpforte, die die Bedeutung der Sammlung unterstreicht. „Ziel ist es, ein vielfältiges Netz mit touristischen, grünen Hotspots zu schaffen, die über das ganze Land verteilt zum Erhalt der Biodiversität beitragen“, sagt Projektleiterin Bettina de la Chevallerie.
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Stiftung soll Erbe bewahren
Dafür arbeitet das Projekt mit der Deutschen Genbank Zierpflanzen zusammen. Jährlich werden die Bestandslisten aktualisiert sowie seltene und historische Sorten gekennzeichnet. Langfristig soll das bis 2017 finanziell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt auf eigenen Beinen stehen. Angedacht ist eine Stiftung, die sich um gefährdete Sammlungen kümmert und der auch Sammler ihre Grundstücke übertragen können, damit ihr kostbares Erbe dauerhaft der Nachwelt erhalten bleibt.
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Jetzt Mitglied werden
Pflanzensammler können sich über die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. am Projekt Netzwerk Pflanzensammlungen beteiligen. Es nimmt die Bestände auf, ermöglicht den Austausch und übernimmt zudem Patenschaften, um Sammlungen zu erhalten. Eine Efeusammlung mit 500 Sorten der Abtei Neuburg in Heidelberg wurde durch den Einsatz vieler Netzwerkakteure zu neuem Glanz verholfen und eine 1500 Sorten umfassende Hauswurz-Sammlung eines verstorbenen Sammlers konnte gleich an drei Standorten gespiegelt werden.
Kontakt:
Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
Netzwerk Pflanzensammlungen
Projektleiterin Bettina de la Chevallerie
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Telefon: 030-28 09 34 27, Fax: 030-28 09 34 26
info@netzwerkpflanzensammlungen.de
www.netzwerkpflanzensammlungen.de
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