(GMH/LVR) „Die kenne ich doch“ schießt es Blumenfreunden oft nach einem zweiten, überraschten Blick durch den Kopf, wenn sie Alpenveilchen (Cyclamen persicum) in einem Balkonkasten oder Pflanzkübel im Freien entdecken. Großmutters Zimmerpflanze ist von der Fensterbank ausgewandert. Dank Neuzüchtungen und moderner Produktionsbedingungen der Zierpflanzengärtner im Rheinland eignen sich vor allem kleine und niedrige Wuchsformen inzwischen bestens für den Außenbereich.
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Bis zu 100 Blüten pro Pflanze
Ganz zu Unrecht waren Cyclamen zwischenzeitlich etwas aus der Mode gekommen. Seit einigen Jahren bauen Zierpflanzengärtner aus dem Rheinland vermehrt neue Züchtungen unter modernsten Bedingungen an. Die abgehärteten Pflanzen, die Bodenfrost bis zu minus drei Grad vertragen, bereichern das Herbstsortiment an Balkon- und Kübelpflanzen um schöne Blüten in leuchtenden Farben. Inzwischen steigt die Nachfrage wieder kräftig an, denn die Mittelmeerbewohner haben einige unwiderstehlich Vorzüge: Sie blühen spät in der Saison, wenn Sommerblumen langsam aufgeben. Ihre kreisförmig angeordneten, zurückgeschlagenen Blütenblätter wirken wie gemalt und wachsen unermüdlich von August bis Dezember nach. Zwischen 80 und 100 Blütenstiele produziert eine Pflanze pro Saison. Auch die hell gezeichneten, manchmal silbrigen Blätter sind äußert dekorativ. Zudem sind Alpenveilchen leicht zu pflegen.
Mini-Cyclamen bleiben kompakt
Vor allem Mini und Midi-Cyclamen eignen sich bestens für einen Freilandeinsatz. „Sie sind kompakt, stabil und gerade im Herbst, wenn es viel regnet, sind ihre sehr robust“, berichtet Peter Sprünken, Zierpflanzengärtner in Straelen. Er beschäftigt sich von Kindheit an intensiv mit Alpenveilchen und schwärmt von neuen Farbvarianten. Neben klassischem Weiß, Rosa, Karminrot gibt es jetzt Blüten in Weinrot, Weiß mit Auge und Lilatönen. Bei der Sorte Fantasia hebt sich ein weißer Rand von kräftigem Magenta oder Violett ab. „Die Blüten haben eine tolle Fernwirkung“, sagt Sprünken und verweist auf die steigende Beliebtheit der Cyclamen in Beet- und Balkonbepflanzung bei allen Altersgruppen.
Weniger knallig in den Farben aber dafür ganzjährig fürs Freiland geeignet sind winterharte Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium). In ihrer mediterranen Heimat in der Türkei, Italien und Frankreich bedenkt die efeublättrige Variante große Flächen in Parks und lichten Wäldern. Auch in Deutschland breitet es sich durch Selbstaussaat verlässlich aus. Dabei entwickeln sich die Knollen über die Jahre zu großen Fladen. Die dreieckigen Blätter bleiben den Winter über attraktiv und werden im Frühsommer eingezogen. Nach einer Ruhephase im Sommer treiben sie im Herbst verlässlich wieder aus.
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Farbtupfer bis in den Winter
Wenn die größte Hitze vorbei ist und die Sommerblumen sich verausgabt haben, ist die beste Zeit für eine Herbstbepflanzung mit Alpenveilchen (Cyclamen). In Balkonkästen und Terrassenkübeln wirken sie in Kombination mit buschiger Besenheide (Caulluna vulgaris) besonders elegant. Auch Purpurglöckchen (Heuchera), Salbei (Salvia officinalis) und Zierkohl (Bassica oleracea) sind gute Begleiter. Damit die Alpenveilchen bis zum ersten Frost neue Knospen bilden, sollte Verblühtes bis zur Knolle herausgedreht, die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden und einmal wöchentlich nachgedüngt werden.
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