(GMH/BdS) Als Kind mochte ich Astern, weil es die einzige Pflanze war, die ich wiedererkennbar malen konnte: ein gelber Punkt in der Mitte und immer lustig violette oder rosa Strahlen drumherum. Fertig war das schöne Blumenbild.
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Maltechnisch bin ich bis heute nicht viel weiter gekommen, allerdings schätze ich Astern jetzt auch als spätblühende und zuverlässige Staude für ganz unterschiedlichste Gartensituationen. Zum Beispiel auf einer sonnigen Mauerkrone oder einem Steingarten. Nach der frühen Blüte von Gänsekresse, Blaukissen und Polsterphlox , sieht es hier im Herbst häufig etwas farblos aus. Es sei denn, Sie pflanzen Aster pansus `Snowflurry´. Diese nordamerikanische Aster wird nur 10 cm hoch und überzieht im Oktober große Flächen mit einem Teppich aus winzig kleinen weißen Blüten. Aber ohne zu wuchern, denn diese Aster nervt nicht durch Ausläufer, sondern wächst hübsch horstig. Ein traumhaftes Bild ergibt sich, wenn Sie herbstblühende Krokusse wie Crocus speciosus mit dieser flachen Aster kombinieren. Die Krokusse wachsen durch das Laub der Aster hindurch, werden durch sie gestützt und ergänzen mit violetten Kelchen das Meer der weißen Asternblüten.
In einer völlig anderen Gartensituation findet man Aster umbellatus, die Schirm-Aster. Sie mag gerne feuchtere und nahrhaftere Böden. In meinem Garten steht diese ca. 1,80 hohe Aster zusammen mit dem hohen Wasserdost (Eupatorium fistulosum `Riesenschirm´), weißen und violetten Phloxen und der purpurrot blühenden Astilbe `Purpurlanze´ (Astilbe chinensis var. taquetii `Purpurlanze´). Während Wasserdost, Phlox und Astilbe horstig wachsen, d.h. hübsch ordentlich an Ort und Stelle größer werden, macht Aster umbellatus kräftige Ausläufer. Das klingt gefährlich, ist es aber nicht. Bei gleich starken Partnern, und das sind die genannten Pflanzen, sind die Ausläufer der Aster kein Problem, sondern eine Freude. Ihre lockeren weißen Blütenstände durchweben die Pflanzung und ergeben einen duftigen Kontrast zu den kräftigen Blütenformen der Partnerstauden. Das bleibt bei dieser Aster auch im Winter so: Ihr silbriger Fruchtschmuck passt hervorragend zu den dunkelbraunen Fruchtständen der verblühten Astilben.
Mit Aster divaricatus , der Weißen Wald-Aster, können Sie unbesorgt in den Schatten gehen. Ich habe selten eine Staude gesehen, die so zuverlässig und hübsch auch schwierigere, weil trockenere Schattenpartien bedeckt. Diese kniehohe Aster blüht, der Name lässt es vermuten, mit kleinen, weißen Blütensternen die zu einer Art lockeren Dolde vereint sind. Bei der Auslese `Tradescant´ sind dazu noch die drahtigen Stiele dunkel gefärbt. Ich würde diese Aster nicht mit zarten Pflanzen umgeben. Sie braucht gleich starke Partner wie das Japan-Waldgras (Hakonechloa macra), wüchsige Elfenblümchen, oder Herbst-Eisenhüte. Aber eigentlich freue ich mich bei dieser Aster am meisten auf ihren Auftritt nach der Blüte. Mit ganzen Wolken silbriger Samenstände bringt sie nochmals ein Schattenbeet im November zum Leuchten.
Astern sind, auch wenn man überhaupt nicht malen kann, einfach malerisch schön!
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