(GMH/BDC) Ein Leben ohne Pilze? Undenkbar. Das glauben Sie nicht? Wir nehmen sie täglich zu uns. Da sind die Berge an Champignons, Austernseitlingen, Shiitake-Pilzen und anderen Kulturpilzen, dazu die Wildpilze wie Steinpilz und Pfifferling. Rund 3 kg Pilze essen die Bundesbürger pro Kopf und Jahr. Großpilze sind es, deren Myzel, das Wurzelsystem der Pilze, sich unter der Erde oder in Baumstämmen ausbreitet. Bei guten Lebensbedingungen schieben sie Fruchtkörper an die Oberfläche, die wir als Pilze essen.
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Aber das ist nur ein Bruchteil der Pilze, mit denen wir in Berührung kommen. Eine ebenso wichtige Gruppe sind die Hefepilze. Sie machen aus einem Mehl-Wasser-Gemisch knuspriges Weißbrot, Brötchen, leckere Pizza oder Hefekuchen. Der Duft, den sie dabei verbreiten, lässt uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Beim Sauerteig teilen die Hefepilze sich die Arbeit mit Milchsäurebakterien. Erst beide zusammen machen das Mehl-Wasser-Gemisch zu herzhaftem Grau- oder Schwarzbrot, das gut verdaulich, schmackhaft und haltbar ist.
Andere Hefepilze verwandeln Getreide, Trauben oder Früchte zu Bier oder Wein. Sekt und Champagner bekommen ihre Spritzigkeit durch eine zweite Gärung, die durch Zugabe einer Hefe-Zuckermischung zum fertigen Wein in Gang gesetzt wird. Ohne die Arbeit der Hefe fehlte auch der Grundstoff für das Brennen von Weinbrand, Cognac oder Obstschnäpsen.
Pilze sind es, die Milch in Camembert (Penicillium camemberti) oder Roquefort (Penicillium roqueforti) verwandeln und Salami (Penicillium nalgiovense) reifen lassen. Bekannter ist der Pilz Penicillium chrysogenum, der in der Medizin seinen festen Platz hat. Er liefert das Medikament Penicillin, das Hunderttausenden, wenn nicht Millionen von Menschen bereits das Leben gerettet hat. Er ist nicht der einzige heilsame Pilz. Bei den Chinesen hat der Einsatz von Heilpilzen wohl die längste Tradition. Aber auch bei uns steigt das Bewusstsein, dass Pilze nicht nur lecker sind, sondern auch die Abwehrkräfte des Körpers stärken. Der Shiitake beispielsweise reguliert laut traditioneller chinesischer Medizin den Fettstoffwechsel, lindert Beschwerden bei Osteoporose und kann begleitend in der Tumortherapie eingesetzt werden. Der regelmäßige Verzehr von Pilzen wie dem Champignon kann vor Brustkrebs schützen, sagt die traditionelle chinesische Medizin. Panthothensäure, die beispielsweise in großer Menge im Austernpilz vorkommt, fördert die Wundheilung. Pilze insgesamt stimulieren die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers, liefern Mineralstoffe und Vitamine und können so bei Diabetes helfen und können dadurch das Risiko an Krebs zu erkranken verringern. Viele Gründe also, Pilze als hilfreiche Mitbewohner unseres Erdballes hoch zu schätzen.
Viele weitere interessante Informationen zu Speisepilzen finden Sie auch auf der Website www.gesunde-pilze.de.
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