Baumschulgärtner verbinden Natur und Technik

(GMH) Ohne die Arbeit von Baumschulgärtnern wäre unser Leben viel weniger grün. Laub- und Nadelbäume schmücken Gärten und Straßen, Obstgehölze liefern Äpfel, Birnen und Beerenfrüchte, aus Sträuchern werden Hecken gepflanzt und Rosen sind ein Sinnbild für Schönheit. Für Nachschub sorgen sogenannte Baumschuler. Die Gärtner der Fachrichtung Baumschule lernen in ihrer Ausbildung die Vermehrung und Aufzucht von Pflanzen mit verholztem Stamm.

Baumschulgärtner verbinden Natur und Technik
Bildunterschrift: Auch die Qualitätskontrolle der Gehölze gehört zum umfangreichen und interessanten Aufgabenfeld eines Gärtners der Fachrichtung Baumschule. (Bildnachweis: GMH)

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Auszubildende lernen Züchten und Vermehren

Nicht nur Hobbygärtner sind Kunden in der Baumschule, sondern auch die Einkäufer von Gartencentern und Verkaufsgärtnereien, Stadtbegrüner und professionelle Gartengestalter. Beratung und Verkauf sind deshalb Teil der Ausbildung. Zudem lernen angehende Baumschulgärtner, Gehölze zu züchten und zu vermehren. Neben der Aussaat gibt es weitere Möglichkeiten: Bei der Stecklingsvermehrung werden junge Triebe einer gesunden Mutterpflanze genau zugeschnitten und in ein besonderes Vermehrungssubstrat gesteckt, um dort Wurzeln zu bilden. So entstehen aus ein paar Zweigen einer besonderen Art viele Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften. Außerdem lernen Auszubildende die besondere Fertigkeit der Veredelung. Dabei wird ein junger Trieb des gewünschten Gehölzes so geschickt auf einen vorhandenen Stamm aufgesetzt, dass beide Teile zu einer Pflanze zusammenwachsen. Dabei darf es ruhig kreativ zugehen: So kann ein Baumschuler beispielsweise an einem Strauch lila und weißen Flieder gleichzeitig erblühen lassen oder die Äste verschiedener Obstsorten auf einen Baum setzten.

Spezialmaschinen erleichtern die Arbeit

Nach der Vermehrung kümmert sich der Baumschuler darum, dass die Jungpflanzen aufrecht wachsen und sich gut verzweigen. Damit sie später mit einem Standortwechsel zurechtkommen, werden qualitativ hochwertige Gehölze in regelmäßigen Abständen „verschult“. So heißt das wurzelschonende Verpflanzen im Frühjahr und im Herbst in der Fachsprache. Während früher dafür viel Muskelkraft erforderlich war, erleichtern heute Spezialmaschinen die Arbeit. Fräsen bereiten den Boden vor, Erdbohrer heben Löcher aus, und beim Umpflanzen helfen Ballenstecher, Ladekräne und Schlepper. Selbst fürs Einkürzen von Wurzeln und Trieben gibt es heute Hilfsmittel.

Das fachmännische Schneiden von Bäumen und Sträuchern ist eine weitere wichtige Arbeit in der Baumschule, es fördert und reguliert ihr Wachstum. Hier kommen Baumscheren zum Einsatz, die durch Luftdruck oder Batterie angetrieben werden und wenig Kraftaufwand benötigen. Arbeitsbühnen ermöglichen dabei effektives und sicheres Arbeiten an den Baumkronen.

Ein Beruf mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten

Nach der abgeschlossenen Ausbildung zum Gärtner der Fachrichtung Baumschuler sind unzählige Spezialisierungen möglich. Wer geschickte Hände und eine künstlerische Ader hat, kann sich an der Bonsai-Erziehung versuchen. Wem große Maschinen lieber sind, der wird von Großbaumverpflanzungen begeistert sein. Und wer hoch hinaus will, hat vielleicht mit blühenden und duftenden Kletterpflanzen sein Lieblingsgebiet gefunden. Eine Ausbildung zum Baumschuler verbindet somit Natur und Technik und bietet viele Entfaltungsmöglichkeiten.

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Mehr Infos gibt es im Internet

Wer sich für eine Gärtner-Ausbildung in der Fachrichtung Baumschule interessiert, bekommt auf www.beruf-gaertner.de mehr Informationen und Adressen von Ausbildungsbetrieben. Dort lässt sich auch ein Video der Bundesagentur für Arbeit abrufen, das den Beruf in seinen vielen Facetten zeigt.

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