(GMH/BDC) Die Kosmetik-Industrie hat ihn entdeckt, den Stoff, der in den Pilzen steckt. Durchblättert man die Informationen über die neuesten, edlen Hautpflege-Cremes und -Lotionen stößt man auf Ergothionein oder auch L-Ergothionein als Inhaltsstoff. Er wird „gegen die schädlichen freien Radikale, die auch die Haut angreifen“ empfohlen und zur „Reparatur UV-geschädigter Haut“. Aber nicht nur für die Haut, auch in Anti-Aging-Produkten und als Therapeuticum gegen Gelenkschmerzen will eine amerikanische Firma die synthetisch hergestellte Aminosäure künftig auf den internationalen Markt bringen.
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Aber niemand muss auf neue Cremes oder „Functional Food“ warten. Man kann auch ganz einfach frische Pilze essen. Denn sie sind die einzigen Lebewesen, die Ergothionein selbst natürlich herstellen können. Pflanzen müssen den Stoff über ihre Wurzeln aufnehmen. Dabei spielen die Wurzelpilze, die die Pflanzenwurzeln umgeben, sicher eine wichtige Rolle. Mensch und Tier versorgen ihren Körper mit Hilfe ihrer Nahrung mit der Substanz. Je nach Pilzart liegt der Ergothioneingehalt der Pilze zwischen 0,4 und 2,0 mg/g Trockengewicht. Dabei besitzen braune Champignons mehr davon als weiße, Shiitake, Kräuterseitlinge und Austernpilze übertreffen den Champignon. Über Nahrung und Boden angereichert kommt er in geringen Mengen auch in Geflügelleber, Haferkleie und Bohnen vor.
Lange Jahre wusste man nicht, was es mit der 1909 entdeckten Aminosäure auf sich hat. Eigentlich schien sie gar nichts zu bewirken. Aber warum gab es dann einen speziellen „Transporter“, eine Substanz, die den Stoff durch die Zellmembran und bis in die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, transportierte? Erst in jüngster Zeit beschäftigte sich die Forschung wieder intensiv mit dieser Aminosäure und nun gilt sie vielen als stärkstes und effizientestes Antioxidans, das die Organe vor altersbedingter Degeneration schützt und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Glutathion, einem für den Körper wichtigen Antioxidans, steigert.
Pilzliebhaber überrascht das nicht. Sie spüren schon lange, dass Pilze nicht nur lecker sind, sondern auch gut tun. Wenn jetzt die biologischen Zusammenhänge nach und nach entdeckt werden – umso besser. In dem Bewusstsein, dass man Haut und Organen Gutes tut, schmecken die Pilze noch mal so gut. Zumal es keine Rolle spielt, ob die Pilze roh im Salat, als Pilzpfanne gebraten oder für das leckere Nudelgericht geköchelt werden. L-Ergothionein nimmt Erhitzen nicht übel. Lust und Laune dürfen daher bestimmen, wie der wichtige Stoff in den Körper kommt, beispielsweise als Champignon-Käse-Trio zubereitet [siehe Rezept als Kastenelement].
Viele weitere interessante Informationen zu Speisepilzen finden Sie auch auf der Website www.gesunde-pilze.de.
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[Kastenelement:]
Champignon-Käse-Trio
Zubereitungszeit: 30 Minuten + Garzeit: 30 Minuten
Zutaten (2 – 3 Personen)
400g Champignons, große Köpfe; 150g Käse (Feta, Gouda, Mozzarella, jeweils 50g); 200g Bacon in Scheiben; 2 EL Olivenöl; 1 Knoblauchzehe; Salz; Pfeffer; roter Curry
Für den Nudelsalat:
150g bunte Spaghetti; 20g getrocknete Tomaten;100g Champignons; 1 kleine Zwiebel; 1 Knoblauchzehe; 4 EL Olivenöl; 1 EL Balsamico-Essig; Evtl. Bacon-Reste; Nach Geschmack frischer Basilikum; frischer Oregano; roter Curry; Pfeffer; Salz
Zubereitung:
- Zu Beginn wird der Nudelsalat zubereitet. Dazu die Nudeln in reichlich siedendem Salzwasser ca. 10 Min. garen, abschütten und abkühlen lassen. Getrocknete Tomaten in feine Würfel schneiden, Zwiebel würfeln und Knoblauch schälen. Champignons putzen und würfeln.
- Eventuelle Bacon-Reste werden in Würfel geschnitten. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und zuerst die Zwiebelwürfel, dann die Baconwürfel, Champignonwürfel, Knoblauch, Salz und Pfeffer zugeben und ca. 5 Minuten braten. Die Pilzmischung abkühlen lassen. Alle Zutaten zu den Nudeln geben, 4 EL Olivenöl, Balsamico-Essig, geschnittener Basilikum, Oregano und Gewürze beifügen, alles gut vermischen und zur Seite stellen.
- Die großen Champignonköpfe putzen und den Stiel herausdrehen, mit der offenen Seite nach oben auf einen Teller legen. Aus dem Olivenöl, Knoblauch und Gewürzen eine Marinade herstellen. Die drei Käsesorten jeweils in kleine Würfel schneiden. Die Champignons mit den Käsewürfeln füllen, nach Käsesorten getrennt oder gemischt ist Geschmackssache. Über die Käsefüllungen jeweils einen Teelöffel der Marinade geben. Jeder Champignon wird nun mit zwei Baconscheiben umwickelt. Gefüllte Champignons werden auf dem Grill oder in der Pfanne mit etwas Öl ca. 20 Min. gegart. Die fertigen Pilze mit dem Nudelsalat auf einem Teller anrichten.
TIPP: Falls Käse übrig bleibt, kann dieser klein geschnitten unter den Nudelsalat gegeben werden.
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