(GMH/LV-NRW) Was für ein spektakulärer Anblick: Über sattgrünem Laub erheben sich pinkfarbene Federbüschel und purpurrote Hahnenkämme. Die knalligen Blüten der Celosien sind ein echter Hingucker für Fensterbank, Balkon oder Beet. Als „junge Wilde“ unter den Sommer-Schönheiten sehen sie zwar aus, als wären sie einem exotischen Gemälde entsprungen. Doch tatsächlich wachsen sie mitten im Rheinland heran.
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Noch ein Geheimtipp
Wer es außergewöhnlich mag, sollte ab Ende Juni in gut sortierten Blumenläden und Gartencentern nach Celosien Ausschau halten. Noch sind diese Pflanzen, die auch Brandschopf oder Hahnenkamm genannt werden, ein Geheimtipp. Doch langsam steigt ihre Bekanntheit – zumal Top-Floristen inzwischen die Blüten in ihren Sträußen und Gestecken verwenden. Auch als pflegeleichte Topfpflanzen werden Celosien immer populärer, woran Christoph und Beate Schönges kräftig mitarbeiten. Seit drei Jahren bauen sie in ihrer Gärtnerei in Korschenbroich zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach Celosien in Pink, Purpur und Gelb an. Dabei setzt das Familienunternehmen auf zwei ganz unterschiedliche Arten. Die eine Variante bildet spitz zulaufende, plüschige Blütenstände, die an Federboas erinnern. Noch ungewöhnlicher ist die Hahnen-kamm-Variante, bei der die Blüten in einer Reihe auf einem gewellten Band nebeneinandersitzen was von oben an Gehirnwindungen erinnert.
Vermehrung über Stecklinge
Den Gärtnern gefallen beide Blütenformen. „Jede für sich sieht neuartig und modern aus und kommt deshalb gerade bei jungen Leuten gut an“, sagt Christoph Schönges. Die jahrelange Arbeit von Züchtern und Gärtnern an den neuen Sorten hat sich also gelohnt. Vermehrt werden Celosien durch Stecklinge. Das sind Triebspitzen von so genannten Mutterpflanzen, die in die Erde gesteckt werden und dank fachkundiger Behandlung innerhalb von zwei Wochen Wurzeln schlagen. Während des Heranwachsens sorgen die Gärtner dann dafür, dass die Pflanzen klein und buschig wachsen und viele Knospen bilden. Dabei ist Detailwissen gefragt: So sind für die Blütenbildung Temperaturen von mindestens 18 Grad sowie weniger als zwölf Stunden Sonnenlicht wichtig. „Deshalb arbeiten wir mit computergesteuerter Klimatechnik und schwarzer Verdunkelungsgewebe“, erklärt Christoph Schönges.
Tolle Blüten bis zum Frost
Kräftige Blütenfarben sind wiederum abhängig von hoher UV-Strahlung. Deshalb wachsen bei den Schönges die Celosien nicht unter Glas, sondern in einem Folien-Gewächshaus. „So werden die Farben richtig knallig“, erklärt der Gärtner. Wenn die blühenden Pflanzen nach zehn Wochen Hege und Pflege schließlich ab Ende Juni in den Handel kommen, sind sie genügsam und ausdauernd und eignen sich sowohl als Zimmerpflanze als auch fürs Freie. „Sie blühen im Beet oder im Kübel verlässlich bis zum ersten Frost und sehen die ganze Zeit über spektakulär aus“, erklärt der Experte.
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Auch als Ackerpflanze auf Erfolgskurs
Die großen Ursprungspflanzen der Celosien sind weltweit in den Tropen verbreitet. Der Silber-Brandschopf ist allerdings eine Ackerpflanze und sieht nicht annähernd so eindrucksvoll aus wie die bunt blühenden Verwandten in den Blumenläden und Garten-centern. Botanisch gehören Celosien zu den Amaranth-Gewächsen und werden in ihrer afrikanischen und asiatischen Heimat als Gemüsepflanze gegessen. Blätter und junge Stiele lassen sich ähnlich wie der verwandte Spinat zubereitet. Die Pflanzen haben sogar das Potenzial, weltweit eine wichtige Rolle in der Nahrungsproduktion zu spielen. In Uganda halten sie nachweislich Unkraut aus Anbauflächen fern und steigern durch die Verwendung als Zwischensaat den Getreideertrag. Auch als Zierpflanze werden Celosien noch weiter Karriere machen: In den nächsten Jahren kommen neue spektakuläre Farb- und Blütenvarianten auf den Markt, die sowohl als Schnittblume als auch als Topfpflanze erhältlich sein werden.
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